Nachgefragt: Ankerkraut und Nachhaltigkeit
Schon von Beginn an legen wir bei Ankerkraut großen Wert auf Nachhaltigkeit. Doch wir lernen nie aus und möchten uns stetig verbessern. 🌱 Aus diesem Grund haben wir ein Nachhaltigkeitsteam gegründet, das transparent den Weg zu einem noch nachhaltigeren Unternehmen gehen möchte. In unserem ersten Artikel zur Mission Nachhaltigkeit kannst du unsere Anfänge nachlesen. Wenn du den Artikel schon gelesen hast, dann komm an Bord – wir nehmen dich wieder mit auf unserem Weg zu einem nachhaltigeren Unternehmen und sprechen offen über unsere Erfolge und Hürden.
Das Gesicht unseres Nachhaltigkeitsteams: im Gespräch mit Marius
Wir sind sehr froh darüber, einen Mitarbeiter wie Marius in unserem Team zu haben. Er ist ein wichtiger Teil unseres Nachhaltigkeitsteams. 💚 Doch was bedeutet das eigentlich? Wir waren neugierig und haben ihn gefragt.
Bevor wir zum Interview übergehen: hier noch ein paar schnelle Fakten zu Marius:
- seit fast 4 Jahren bei Ankerkraut
- Position: Bereichsleitung Produktion
- Aufgaben:
- Entwicklung neuer Gewürze
- Produktmanagement
- Qualitätssicherung
- wichtiges Mitglied des Nachhaltigkeitsteams
- Lieblingsgewürz: Küstenkruste 🌊

Marius, was hat dich dazu gebracht, dich bei Ankerkraut für das Thema Nachhaltigkeit einzusetzen?
Bereits in meinem Alltag schenke ich dem Thema Nachhaltigkeit viel Aufmerksamkeit und versuche, mit kleinen Dingen etwas zur Verbesserung beizutragen. Beispielsweise komme ich, solange es das Wetter erlaubt, immer mit dem Fahrrad zur Arbeit, wenn nicht, nutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel. Daher ist das Nachhaltigkeitsteam ein Projekt, das mir persönlich sehr am Herzen liegt.
Es bereitet mir schon im Kleinen – eben mit dem Fahrrad – sehr viel Freude, mich für mehr Nachhaltigkeit im alltäglichen Leben einzusetzen. Dass ich mich aber auch im Unternehmen dafür einsetzen kann, dass beispielsweise die Produktion umweltschonend ist und bei der Verpackung nachwachsende Rohstoffe wie Kork verwendet werden, bedeutet mir viel. Als Einzelperson habe ich oft nur begrenzt Einfluss auf mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft – mit dem Nachhaltigkeitsteam können wir als Unternehmen bewusst Einfluss nehmen und Verantwortung übernehmen. Wir dürfen nicht vergessen: Auch kleine Veränderungen können beim Thema Nachhaltigkeit eine riesige Wirkung erzielen.
Das ist in meinen Augen auch das coole an Ankerkraut: Wir als Mitarbeiter, egal welcher Bereich und welche Position, können uns, unsere Interessen und unsere Ideen einbringen, viel selbst gestalten und entscheiden – und dadurch eben auch etwas bewegen.
Das Nachhaltigkeitsteam war eine Eigeninitiative von uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und nichts, das durch die Geschäftsführung vorgegeben wurde. Wir als Team stehen zu 100% hinter Ankerkraut und unserem Anspruch, nachhaltig zu produzieren. Uns ist natürlich auch bewusst, dass es ein langer und nicht immer ganz einfacher Weg ist. Aber auch die kleinen Schritte sind wertvoll und ergeben in Summe einen beachtlichen Unterschied zum Nichts-Tun.
Wie seid ihr aufgestellt und warum braucht Ankerkraut überhaupt ein Nachhaltigkeitsteam?
Unser Team wurde im zweiten Halbjahr 2022 gegründet. Es war uns wichtig, dass wir möglichst breit und divers aufgestellt sind, dass also aus jedem Bereich unseres Unternehmens jemand dabei ist, der oder die sich für das Thema interessiert. Nur so können wir die besprochenen Themen auch wieder divers in die Abteilungen zurückspielen. In unseren Workshops haben wir uns mit den Fragen beschäftigt, wer unsere Zielgruppen sind und welche Ansprüche von ihnen an uns als Unternehmen gestellt werden. Dabei geht es sowohl um den Endkunden als auch um den Lieferanten und uns Mitarbeiter. Es gibt noch viele weitere Interessensgruppen – und jede von ihnen erwartet von uns als Unternehmen etwas anderes.

Man muss natürlich sagen, dass Ankerkraut sich schon immer mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt hat und für das Thema eine gewisse Selbstverständlichkeit mitbringt. Trotzdem haben wir noch Luft nach oben und wir möchten uns dafür einsetzen, unser volles Potential auszuschöpfen. Nun haben wir uns als Team vorgenommen, gemeinsam Ideen zu entwickeln, Absprachen zu treffen und die verschiedenen Punkte noch strukturierter anzugehen und zu optimieren. Dafür haben wir unseren Status Quo betrachtet, Fokuspunkte gesetzt und uns gefragt, was wir schon ziemlich gut machen und in welchen Bereichen wir uns verbessern können.
Dann jetzt mal Butter bei die Fische: Wo läuft es gut und wo siehst du noch Potential?
Beim Thema Verpackung sind wir zum Beispiel von Grund auf recht nachhaltig. Etwa 70% der Verpackungen, die wir an den Endkunden bringen, sind wiederverwendbare Korkengläser. Die meisten unserer Produkte sind in unserem Onlineshop im Nachfüllbeutel erhältlich, sodass man nicht zwingend ständig Gläser nachkaufen muss, sondern das alte neu befüllen kann. Unsere Korken stammen aus dem weltweit größten Korkeichenwald in Portugal, der jährlich rund 4,8 Millionen Tonnen C02 einspeichern kann. Genauso wie bei unseren Gewürzen handelt es sich bei Kork um nachwachsendes Naturmaterial mit guten und schlechten Erntejahren. Wir stellen uns natürlich trotzdem die Frage, wie auch unsere anderen Verpackungen noch nachhaltiger werden können. 📦
Übrigens eignen sich unsere Korkengläser auch hervorragend für kreative DIY Ideen. Jeden zweiten Montag wird auf unseren Social Media-Kanälen (Instagram und Facebook) ein neues Video mit Schritt-für-Schritt-Anleitung veröffentlicht.
Es ist uns außerdem wichtig, ehrlich zu werben. Wir sind der Meinung, unsere Kundenbeziehung sollte über die üblichen Werbemaßnahmen hinausgehen, also auch Wissen vermitteln, transparente Kommunikation fördern und inspirieren. (Anm. der Redaktion: Daher veröffentlichen wir auch dieses Magazin. 😉)
Ein weiterer Aspekt ist die Frage nach der Notwendigkeit von Geschäftsreisen im Inland und der Anspruch, möglichst digital zu arbeiten, um die Umwelt zu schonen. Unsere Dienstfahrzeuge fahren bereits alle elektrisch, ein Aspekt, auf den wir stolz sind – auf dem wir uns allerdings nicht ausruhen können oder wollen.
Zudem haben wir in der Vergangenheit eine Reihe sozialer Projekte unterstützt und möchten uns auch weiterhin sozial engagieren. Deshalb sind wir immer auf der Suche nach Projekten im sozialen Bereich, die wir unterstützen können.
„Wir dürfen nicht vergessen: Auch kleine Veränderungen können beim Thema Nachhaltigkeit eine riesige Wirkung erzielen.“
Wir beschäftigen uns aber aber mit Punkten, die deutlich umfangreicher sind: Wir möchten einige Prozesse optimieren und nachhaltiger gestalten. Beispielsweise haben wir ein Geschmackspanel, über das unsere Produkte laufen. Das bedeutet, dass unsere Produkte regelmäßig analysiert und auf ihren Geschmack getestet werden. Wenn es besonders schnell gehen muss, wie etwa bei unseren Adventskalender-Entwicklungen, wird das Panel aus Zeitgründen übersprungen. Nachhaltigkeit bedeutet aber natürlich auch Qualität. Und Qualität kann man nur durch umfangreichere Freigabeprozesse gewährleisten. Es hilft nichts, Produkte zu produzieren, die am Ende den meisten Konsumierenden nicht schmecken. Im schlechtesten Fall muss dadurch Ware entsorgt werden. So etwas wollen wir natürlich vermeiden!
Allgemein gewährleisten wir Qualität durch den Bezug hochwertiger Rohware, einen sinnvollen Umgang mit Überproduktionen und der Vermeidung von Abfällen, einer guten Qualitätssicherung, regelmäßige Audits, Schulungen, Laboranalysen und eben unserem Panel.
Was genau wir unter Qualität verstehen, findest du hier im Video aus der Reihe „Butter bei die Fische“:
Wie geht Ankerkraut mit Überproduktion um? Das wird doch dann nicht etwa weggeschmissen, oder?
Was das Thema Lebensmittelverschwendung angeht, sind wir sehr sensibilisiert. Wir befassen uns kontinuierlich mit der Frage, wie wir Überproduktionen umgehen können. Durch eine gute Produktionsplanung bzw. Planung im Allgemeinen kann man Überproduktionen vermeiden. Genau aus diesem Grund sind bei uns nicht zu jeder Zeit alle Artikel verfügbar. Wir produzieren lieber regelmäßig einen Artikel nach, statt selten und dafür dann eine Riesenmenge. Durch diese Regelmäßigkeit erreichen wir eine bessere Planbarkeit und vermeiden Überproduktionen. Natürlich kann es trotzdem immer mal wieder vorkommen, dass wir zu viel produzieren. Dann versuchen wir, diese Produkte durch gezieltes Marketing abzusetzen. Außerdem spenden wir regelmäßig Ware, beispielsweise an die Hamburger Tafel, um bedürftige Menschen zu unterstützen.
In unseren Stores kommt es immer mal wieder vor, dass einzelne Produkte einen kleinen Makel haben oder kurz vor dem offiziellen Mindesthaltbarkeitsdatum stehen. Die Qualität dieser Produkte ist immer noch top, deshalb packen wir sie in eine Magic Bag, die wir über Too Good To Go anbieten. Was genau sich dahinter verbirgt, kannst du in diesem Video ansehen:
Wie sieht's mit BIO-Produkten aus?
Das Thema BIO liegt uns sehr am Herzen und wir möchten unser Portfolio unbedingt weiter ausbauen. Einen Start haben wir 2022 gewagt.
Die Herausforderung bei der Umstellung der konventionellen Ware auf BIO ist die Verfügbarkeit und die Sensorik. Nicht alle Rohwaren sind in der sensorischen Qualität verfügbar und eignen sich für unsere Produkte. Leider werden auch nicht alle Gewürze, die wir in unseren Produkten verarbeiten, in BIO Qualität angeboten. Außerdem sind BIO Rohwaren deutlich kostenintensiver, deshalb müssen wir da gut planen, um die Gewürze zu einem ähnlichen Preis wie unsere nicht-BIO-Produkte anbieten zu können.
Wir haben uns vorgenommen, dass mindestens 50 % aller Neuentwicklungen BIO Qualität haben sollen, um unserem Nachhaltigkeitsanspruch gerecht zu werden.
Außerdem möchten wir uns aktiv an einem Bienenhonig-Projekt beteiligen, um einen Beitrag zum Schutz unserer Natur zu leisten.
Ich bin mir sicher, dass wir im Nachhaltigkeitsteam und als Ankerkraut in Zukunft noch viel erreichen können. Wir sind aber auch schon sehr stolz auf das, was wir bereits erreicht haben. 💪
Du hast Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit bei Ankerkraut? Schreib uns gern eine Mail an lotse@ankerkraut.de. Auch bei anderen Fragen sind wir unter dieser Mail-Adresse für dich erreichbar.